Cari amici, liebe Comer See Freunde. Wenn ihr von Colico am Seeufer entlang Richtung Lecco fahrt, liegt kurz hinter der Bucht von Piona, rechts von der Uferstraße der malerische kleine Ort Olgiasca. Achtet bittet genau auf die Schilder, damit ihr die Einfahrt nicht verpasst.
Olgiasca – schmale Gassen und viele Treppen
Die schmale, kurvige Hauptstraße des Örtchens führt am Marktplatz vorbei zum Hotel Conca Azzura. Hier findet ihr Parkmöglichkeiten, die nicht nur für Hotelgäste reserviert sind. Das Hotel bietet komfortable Zimmer zu angemessenen Preisen. Die meisten haben einen Balkon oder eine Terrasse mit Blick zum See.
Mein Tipp: hier auf jeden Fall eine Pause einzulegen und einen vorzüglichen Cappuccino oder Espresso doppio macchiato zu einem Stück der leckeren Eistorte des Conca Azzura zu genießen.
Ein Spaziergang durch die unglaublich engen, treppauf und treppab führenden Gässchen ist besonders für die Fotografen unter euch ein Pflichtprogramm.
Der Weg führt an blumengeschmückten, ineinander und übereinander verschachtelten Häusern vorbei. Durch jede Häuserlücke hindurch und durch die vielen Torbögen eröffnen sich neue Perspektiven auf den See und die Landschaft.
Bei klarem Wetter kann man in der Ferne Bellagio erkennen.
Der Weg zur Abtei von Piona
Vom Platz vor dem Hotel aus, läuft man ca. eine 3/4 Stunde zur Abtei von Piona, die im 11. Jahrhundert gegründet wurde. Lasst euch Zeit für den Weg, der oberhalb vom Comer See unter alten Bäumen verläuft und in Windungen, zur Abtei von Piona führt.
Genießt den Blütenduft und den ständig wechselnden Blick auf den See und das Westufer. Vielleicht begegnen euch ja sogar die „glücklichen Esel von Piona“. Die ganze Geschichte über die Eselchen findet ihr in meinem E-Book Comer See Reisehäppchen.
Über dieselbe, enge, gepflasterte Straße ist die Abtei natürlich auch mit dem Fahrzeug zu erreichen. Parkmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden.
Wem die Anfahrt oder der Fußmarsch über die enge, holperige Straße zu beschwerlich ist, der kann die Abtei ab Anfang Mai auch mit einem der auf dem See verkehrenden Schiffe besuchen. Die Abfahrtszeiten erfahrt ihr an den Anlegestellen der Schiffe.
Am Eingang zum Klostergarten findet ihr mehrere Schilder mit den Öffnungszeiten der Kirche und des Kreuzganges, die dem klösterlichen Tagesablauf angepasst sind. Außerdem wird darum gebeten die Anlage nur in passender Kleidung (kein Strandoutfit, keine Shorts) zu betreten. Hunde sind im Klostergarten erlaubt, aber nicht in der Kirche oder im Kreuzgang.
Likör, Propoplis und Kosmetik vom Comer See
Neben dem Eingang zur Abazzia Piona befindet sich der Klosterladen. Die Mönche produzieren und verkaufen hier verschiedene Liköre. Am bekanntesten ist der Gocce Imperiali, der appetitanregend und verdauungsfördernd wirkt.
Außerdem werden einige pflanzliche Heilmittel, wie Propolis, Misteltee, ein sehr wirksames Rheumamittel zum Einreiben auf pflanzlicher Basis sowie pflegende Natur-Kosmetik hergestellt.
Mein Tipp für alle Leckermäulchen und Feinschmecker sind die aus der Klosterküche stammenden, unglaublich fruchtigen Marmeladen und eine für den Comer See typische Maronencreme.
Der Klosterladen ist von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr und von 14.30 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.
Die Abtei von Piona
Auch innerhalb der Klosteranlage, insbesondere an der Felsengrotte der Jungfrau Maria, wurden leider mehrere Bäume „enthauptet“ oder gefällt. Außerdem hat man dort die Sitzmöglichkeiten für die Gläubigen reduziert.
Ich finde das sehr schade, denn dadurch geht etwas von der idyllischen und andachtsvollen Atmosphäre verloren. Natürlich ist die Abazzia trotzdem einen Besuch wert und jeder, der diesen Ort zum ersten Mal betritt, ist beeindruckt.
Die besten Jahreszeiten die Abtei Piona zu besuchen sind das Frühjahr, der Spätsommer oder der Herbst. Besonders vormittags könnt ihr dann die Ruhe des Klosters, den weitläufigen Klostergarten und die wunderbare Architektur des römisch-gotischen Kreuzganges mit seinen Fresken genießen.
Eine weitere zur Abtei gehörende Sehenswürdigkeit ist die römische Kirche aus dem 16. Jahrhundert, ebenfalls mit mittelalterlichen Fresken. Der ursprüngliche Kirchturm wurde im 17. Jahrhundert durch einen Blitzschlag zerstört und erst im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut. Allerdings hat man sich dabei an die alten, überlieferten Baupläne gehalten.
Die Abtei wurde Anfang dieses Jahrhunderts vollständig restauriert und ist seit 1930 Eigentum des Zisterzienser und des Casamari-Ordens.
Der Klostergarten
An einem Olivenhain vorbei führt euch der Weg zu einer kleinen Felsengrotte, mit einem geschmückten Altar und einer Marienstatue. Viele Gläubige hinterlassen hier ihre Gebete, Fürbitten und Rosenkränze.
Außerdem findet man in dem parkähnlichen Klostergarten verschiedene Baumarten, prächtige Kamelien, Rhododendren, Azaleen und Rosen.
Hinzu kommt die wunderbare Aussicht auf den Comer See, die ihr bei einem Gelati von dem kleinen Kiosk im Klostergarten genießen könnt.
Ihr seht, cari amici, ein Besuch der Abazzia Piona lohnt sich auf jeden Fall.
Tanti saluti e a presto
Rosa Maria Lamberti