Digitale Parkautomaten lassen die Kassen am Comer See klingeln

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Rosa Maria Lamberti am Comer SeeCari amici, liebe Comer See Freunde. Auch vor unserem wundervollen Lago di Como macht das digitale Zeitalter nicht halt. Einige Stadtverwaltungen rund um den Lario haben erkannt, dass man auf digitalem Wege die Autofahrer noch mehr als bisher zur Kasse bitten kann.

Ein gutes oder besser gesagt ein schlechtes Beispiel dafür ist Bellano am Ostufer des Comer Sees.

Parken in Bellano – gewusst wie

Reduzierte Parkplätze an der Piazza San Giorgo in Bellano am Comer SeeBesonders schwierig ist das Parken im Zentrum von Bellano an den Markttagen. Die Parkplätze in der Altstadt auf der Piazza San Giorgio wurden auf Grund von Baumaßnahmen reduziert.

Im Laufe der Zeit sollen sie gar nicht mehr zur Verfügung stehen und in den Bereich des Bahnhofs verlegt werden. Die gebührenpflichtigen Parkplätze an der Viale Tomasso Grossi, der Seepromenade, reichen speziell während des Wochenmarktes ebenfalls nicht aus.

Money, money, money …

Habt ihr trotzdem einen Parkplatz an der Uferpromenade ergattert, wartet schon die nächste Prüfung auf euch: das Bedienen der neuen Parkautomaten, denn die bisherigen Parkautomaten sind out.

Jetzt sind digitale Parkautomaten angesagt. Wenn ihr die italienische Sprache beherrscht, gute Augen oder eine Lesebrille habt, dann kann euch die sehr klein geschriebene Anleitung eventuell weiterhelfen.

Wenn das nicht der Fall ist, solltet ihr folgendermaßen vorgehen:

  • Tippt auf die grüne Valid Taste und gebt zunächst euer Autokennzeichen über die Tastatur ein.
  • Dann wieder die Valid Taste drücken.
  • Erst danach könnt ihr den Bezahlvorgang starten.
  • Falls ihr „cash“ bezahlen möchtet, müsst ihr möglichst passendes Münzgeld bereit halten. Die Automaten geben kein Wechselgeld zurück sondern lassen es in die Stadtsäckel oder die Kassen privater Betreiber wandern.
  • Geldscheine werden nicht angenommen.

Digitale Parkautomaten in Bellano am Comer SeeEs ist offensichtlich erwünscht, dass an den digitalen Parkautomaten mit Kreditkarten oder per Smartphone gezahlt wird.

Häufig ist die Parkzeit begrenzt. Wenn euch die vorgegebene Zeitspanne nicht ausreicht, könnt ihr nicht „nachladen“ und die Parkzeit verlängern, wie es bei den alten Parkautomaten möglich war.
So wird den Nutzern quasi vorgeschrieben, in welcher Zeit sie ihre Geschäfte, Besuche, Einkäufe, Besichtigungen etc. erledigen müssen.

Wenn ihr euren Parkplatz verlasst, bevor die Parkzeit abgelaufen ist, darf kein anderes Fahrzeug eure restliche Zeit nutzen. Weil dann die Kennzeichen nicht übereinstimmen, droht dem nächsten Fahrer ein Bußgeld. Also wird häufig Parkzeit doppelt bezahlt.

Wo bleibt der Datenschutz?

Durch die Eingabe des Autokennzeichens und durch das Bezahlen per Kreditkarte oder Smartphone werden ganz nebenbei eine Menge Daten gesammelt, die eigentlich niemanden etwas angehen.

Durch die Nutzung eines digitalen Parkautomaten erfährt die entsprechende Behörde oder Firma unser Kfz-Kennzeichen, unsere wichtigsten Bank- und Handydaten und kann genau nachvollziehen, wann man sich wo und wie lange mit (s)einem Fahrzeug aufgehalten hat. Das anhand dieser Daten jeder namentlich erkannt wird erklärt sich von selbst.

Ich frage mich, ob das mit dem sonst so streng gehandhabten Datenschutz vereinbar ist.

Zum Abschluss etwas Positves

Erfreulich ist, dass fast alle Parkautomaten am Comer See umweltfreundlich mit Solarzellen betrieben werden.

Und wirklich, in einigen Orten gibt es sie noch, die guten alten Ticketautomaten und sehr vereinzelt auch gebührenfreie Parkplätze. Man muss sie nur finden 😉 

Ich wünsche euch viel Erfolg beim Parken, nicht nur am Comer See.

Tanti saluti e a presto
Rosa Maria Lamberti